Archiv der Kategorie: Knappenseelauf

Knappenseelauf gerettet

Am 05. Juni 2010 startet der 12. Knappenseelauf und dies ist gewiss kein Selbstläufer. Hoyerswerda hatte einen Marathon und hat ihn wieder verloren. Hoyerswerda war auf bestem Wege mit dem 24h Europalauf eine feste Adresse im internationalen Ultralauf zu werden und hat auch diese Chance verspielt. SAT 1 berichtete im vergangenen Jahr von diesem Ausdauerspecktakel und die Auftaktveranstaltung im Jahr 2008 wurde von der Fachzeitschrift „Laufzeit“ zu Deutschlands Einsteiger des Jahres gewählt.   Die gleiche Ehre konnte 1999 die Premiere des Knappenseelaufes empfangen. Über die Jahre wurde der Knappenseelauf zum Aushängeschild der Ausdauerfähigkeit einer ganzen Region. Mit über 300 Läufern und hunderten Gästen hatte der Knappenseelauf seinen Anteil an den jährlichen Besucherzahlen im  Industriemuseum Knappenrode. Hier heizten Roland Wehner, die Bigband Haselbauer, die Proft- Band und Cellar35 die Läufer tüchtig ein. Hier wurden große sportliche Siege gefeiert. Immer lagen die Zeiten des Halbmarathon Siegers unter 1:20h und der Frauen Sieg über die 13 Km Distanz wurde jährlich vergeben, bevor die Stunde vergangen war. Die Streckenrekorde von Stefan Freigang 1:11:26h und von Katrin Tanzmann 0:51:32h aus dem Jahr 2001 waren Bestmarken von denen viele Veranstalter nur träumen können. Viele Hoyerswerdaer gingen jährlich an den Start. Zu den aktivsten zählten Thomas Kummer mit neun Teilnahmen und Regina Haselbauer mit acht Teilnahmen. Viele Läufer und Walker unserer Region absolvierten am Knappensee ihren ersten Wettkampf und in den letzten Jahren hatten auch zahlreiche Kinder und Jugendliche die Lust am Laufen entdeckt. Nach dem 11. Knappenseelauf gab es aber auch Kritik. Die erstmals eingesetzte elektronische Zeitmessung führte zum Stau bei der Anmeldung, die Siegerehrungen dauerten zu lange und die Duschen waren, durch kurzfristige Verhinderung der Firma nicht aufgebaut. Dinge die nicht schön, aber im Rahmen der ehrenamtlichen Helfer auch menschlich sind. Der Lauftreff Lausitz e.V. lief 2009 in die Krise und verlor zahlreiche Mitglieder. Die Hauptsponsoren verließen das scheinbar sinkende Schiff und die Hilferufe bei Partnervereinen erreichten das rettende Ufer nicht. So ward dem Kultlauf am Knappensee der Untergang beschieden. Aber Totgesagte leben oftmals länger. Der Lauftreff Lausitz e.V. konnte dank seiner verbliebenen, wacker kämpfenden Mitglieder erhalten werden und der Knappenseelauf bekommt wieder frischen Wind unter den Segeln. Wer kennt nicht besser SOS- Situationen als der Wassersportverein am Knappensee. Selbst stand den tapferen Kanuten am Stützpunkt in Groß Särchen das Wasser bis zum Hals. Mit seinen jungen Jahren hielt Jan Schulze mit seinem Team die Kanuten auf Kurs und Alexander Sommer schnürte selbst oft genug erfolgreich die Laufschuhe. Die Fusion 2008 mit dem Wassersportverein „Am Blaues Wunder“e.V. brachte aus Dresden neue Hoffnung und zahlreiche neue Mitglieder. Sie haben das besondere Flair am Knappensee lieben und schätzen gelernt.  Auf einer ersten Anlaufberatung waren sich die Läufer und Wassersportler auch schnell einig darüber, dass der Kultlauf am Knappensee erhalten werden muss. So fällt am 05.Juni um 10.00 Uhr erstmals der Startschuss zum 12. Knappenseelauf am Bootshaus in Groß Särchen. Die Strecken verkürzen sich auf 18 Km für die Männer und auf 9 Km für die Damen und auch ein Volkslauf ist in Vorbereitung. Getreu dem Gründermotto „Knappenseelauf – einfach schön!“ wird das Dutzend sicher etwas kleiner als gewohnt ausfallen, aber für die Zukunft könnte ein Meilenstein bewegt werden.

Bilder vom Knappenseelauf 2009

Bilder vom Knappenseelauf 2008

Wenn zwei Traditionen aufeinander treffen…

Wenn zwei Traditionen aufeinander treffen dann ist der Erfolg meist im Vorfeld schon gebongt. Wenn man dann, wie geschehen, dies nicht als Selbstläufer betrachtet, sind nach oben alle Wege offen. Erstmals machte der Lichtenauer Sachsen-Cup Station in der Lausitz beim Knappenseelauf. Was sächsische Spitzenläufer wie Katrin Tanzmann oder Christin Marx schon lange wussten, haben zahlreiche Cup-Athleten jetzt erfahren. In „Randsachsen“ lässt es sich nicht nur trefflich laufen, sondern auch ausgelassen feiern. Peter Daghofer, hatte das besondere Flair des Start / Zielbereiches im Industriemuseum Knappenrode, mit seinen blau-weißen Fahnen, Zelten und Ziel-Vorankündigungsbogen, in eine Lichtenauer Mineralquellen Prachtpassage verwandelt. Das die 309 Läufer, nach ihrem Finish unter der majestätischen Kranbahn, sich reihenweise auf die Lichtenauer Durstlöscher stürzten, war nicht nur der trefflich gesetzten Werbung geschuldet, sondern der, mit über 30°C erbarmungslos drückenden Hitze. Besonders die 251 Läufer der langen Kanten hatten trotz überwiegend idyllisch, schattiger Passagen rund um den Knappensee Schwerstarbeit zu verrichten. An den fünf Versorgungsstellen herrschte Hochbetrieb (die Halbmarathonis konnten sich durch die zwei Seerunden gleich zehnmal erfrischen !!!). Auch wenn der Sieger, Daniel Harzbecker, den Streckenrekord von Stefan Freigang (1:11:26h aus 2001) nicht brechen konnte, bei seiner Zeit von 1:17:48h dürfte das Läuferfreibier bei Kilometer 10 und 18 unangetastet geblieben sein. Das diese Einladung, nicht nur durch die im Feld mitlaufenden Kostümläufer gern genutzt wurde, steht außer Zweifel. Das der Halbmarathon auch beim Jubiläumsrennen wieder gut besetzt war, bewiesen die Top Ten Läufer die alle samt unter 1:25h liefen, sowie die nachfolgenden zehn unter 1:30h. Nach Harzbecker aus Torno, zählten Torsten Hentschel (1:19:31h) von der HSG Turbine Zittau und Wolfgang Herke (1:19:32h) aus Fürstenwalde zu den Besten. Im Frauen-Hauptlauf über 13 Km siegte Katrin Tanzmann (0:55:11h) aus Wilhten nun bereits zum sechsten mal. Zweite wurde Franziska Kranich (0:56:55h) aus Görlitz, vor der Knappenseelauf Siegerin von 2003 und 2006, Christin Marx vom TSV Dresden (0:57:14h). Erstmals waren beim Knappenseelauf auf den langen Strecken auch Behindertensportler dabei. Den Halbmarathon meisterte David Habeck vom Lauftreff Lausitz e.V. in 1:44:31h. Madlen Schnabel (1:35:38h) und Stefan Mandrossa (1:50:21h) waren noch nie zuvor 13 Km am Stück gelaufen. Bei den Volksläufern über 3 Km waren auch Rene Kootz und Rainer Schlachte dabei. Alle konnten sich nach dem Lauf bei Bratwurst und leckeren Kuchen stärken. Pokale, Medaillen und Sachwerte gingen nicht nur an die Gesamtsieger und Altersklassensieger, sondern auch traditionell beim Knappenseelauf an die Mastersieger. Da der Streckenrekord nicht gebrochen wurde, das ausgelobte Sportrad an den zehnmaligen Knappenseelaufteilnehmer Klaus Otto aus Forst übergeben. Das Jubiläum zum Knappenseelauf fand am Abend mit der Ehrung der Stadtmeister und Firmenmeister und dem Dank an die über 80 fleißigen Helfer einen schönen Abschluss.