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Wenn zwei Traditionen aufeinander treffen…
Wenn zwei Traditionen aufeinander treffen dann ist der Erfolg meist im Vorfeld schon gebongt. Wenn man dann, wie geschehen, dies nicht als Selbstläufer betrachtet, sind nach oben alle Wege offen. Erstmals machte der Lichtenauer Sachsen-Cup Station in der Lausitz beim Knappenseelauf. Was sächsische Spitzenläufer wie Katrin Tanzmann oder Christin Marx schon lange wussten, haben zahlreiche Cup-Athleten jetzt erfahren. In „Randsachsen“ lässt es sich nicht nur trefflich laufen, sondern auch ausgelassen feiern. Peter Daghofer, hatte das besondere Flair des Start / Zielbereiches im Industriemuseum Knappenrode, mit seinen blau-weißen Fahnen, Zelten und Ziel-Vorankündigungsbogen, in eine Lichtenauer Mineralquellen Prachtpassage verwandelt. Das die 309 Läufer, nach ihrem Finish unter der majestätischen Kranbahn, sich reihenweise auf die Lichtenauer Durstlöscher stürzten, war nicht nur der trefflich gesetzten Werbung geschuldet, sondern der, mit über 30°C erbarmungslos drückenden Hitze. Besonders die 251 Läufer der langen Kanten hatten trotz überwiegend idyllisch, schattiger Passagen rund um den Knappensee Schwerstarbeit zu verrichten. An den fünf Versorgungsstellen herrschte Hochbetrieb (die Halbmarathonis konnten sich durch die zwei Seerunden gleich zehnmal erfrischen !!!). Auch wenn der Sieger, Daniel Harzbecker, den Streckenrekord von Stefan Freigang (1:11:26h aus 2001) nicht brechen konnte, bei seiner Zeit von 1:17:48h dürfte das Läuferfreibier bei Kilometer 10 und 18 unangetastet geblieben sein. Das diese Einladung, nicht nur durch die im Feld mitlaufenden Kostümläufer gern genutzt wurde, steht außer Zweifel. Das der Halbmarathon auch beim Jubiläumsrennen wieder gut besetzt war, bewiesen die Top Ten Läufer die alle samt unter 1:25h liefen, sowie die nachfolgenden zehn unter 1:30h. Nach Harzbecker aus Torno, zählten Torsten Hentschel (1:19:31h) von der HSG Turbine Zittau und Wolfgang Herke (1:19:32h) aus Fürstenwalde zu den Besten. Im Frauen-Hauptlauf über 13 Km siegte Katrin Tanzmann (0:55:11h) aus Wilhten nun bereits zum sechsten mal. Zweite wurde Franziska Kranich (0:56:55h) aus Görlitz, vor der Knappenseelauf Siegerin von 2003 und 2006, Christin Marx vom TSV Dresden (0:57:14h). Erstmals waren beim Knappenseelauf auf den langen Strecken auch Behindertensportler dabei. Den Halbmarathon meisterte David Habeck vom Lauftreff Lausitz e.V. in 1:44:31h. Madlen Schnabel (1:35:38h) und Stefan Mandrossa (1:50:21h) waren noch nie zuvor 13 Km am Stück gelaufen. Bei den Volksläufern über 3 Km waren auch Rene Kootz und Rainer Schlachte dabei. Alle konnten sich nach dem Lauf bei Bratwurst und leckeren Kuchen stärken. Pokale, Medaillen und Sachwerte gingen nicht nur an die Gesamtsieger und Altersklassensieger, sondern auch traditionell beim Knappenseelauf an die Mastersieger. Da der Streckenrekord nicht gebrochen wurde, das ausgelobte Sportrad an den zehnmaligen Knappenseelaufteilnehmer Klaus Otto aus Forst übergeben. Das Jubiläum zum Knappenseelauf fand am Abend mit der Ehrung der Stadtmeister und Firmenmeister und dem Dank an die über 80 fleißigen Helfer einen schönen Abschluss.
Ausdauerhelden auf und neben der Strecke
Jede Veranstaltung hat seine Helden. Beim jüngsten 24h Europalauf in Hoyerswerda waren Angela Möhr aus Berlin mit 168,53 Km und Holger Sakuth aus Eisenach mit 191,68 Km, die verdienten Sieger. Aber auch die Stadt Hoyerswerda war ein großer Sieger dieses Tag -und Nacht- Rennens. Gerade in der anstehenden Phase der Fusion der Sportbünde von Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda hat unsere Stadt einmal mehr deutlich gemacht zu welchen Ausdauerleistungen man in Hoywoy fähig ist. Diesmal waren es „nur“ 24 Ultraläufer die den Weg nach Hoyerswerda gefunden haben. Zählt man die Begleitpersonen der Athleten dazu dann haben am vergangenen Wochenende bereits über 50 Besucher aus allen Teilen Deutschlands sich ein Bild von Hoyerswerda machen können. Das dieses Bild von unserer Stadt positiv in Erinnerung bleibt, ist der Dank an die vielen Helfer und Unterstützer dieser längsten Ausdauerlaufveranstaltung in Hoyerswerda. Das Lausitzbad und die gepflegten Parkanlagen rund um den Gondelteich waren ein treffsicher Ort um Höchstleistungen zu erbringen. Diese Höchstleistung muss man auch dem ausrichtendem Lauftreff Lausitz e.V. bescheinigen. Über 30 Vereinsmitglieder mit ihren Familien standen den Sportlern rund um die Uhr zur Verfügung. Da viele von ihnen selbst Marathon laufen, wussten sie wie wichtig eine gute Betreuung für die Ultraläufer ist. So standen bei Tagestemperaturen über 20° C immer ausreicht kühle Getränke und in der Nacht, bei feuchtkalten 3° C die dringend notwendigen warmen Getränke für die Sportler bereit. Ultraleistung macht natürlich auch hungrig und so mussten über das ganze Rennen auch die Kohlenhydratspeicher immer wieder nachgefüllt werden. Mit einem aufwändigen und akribisch geführten Rundenzählsystem wurde Tag und Nacht der sportliche Erfolg der Veranstaltung gesichert. Besonderer Dank auch an die Familie Rich sowie Andy Stecklina und Eric Wieland vom Johanneum die den Verein dabei tatkräftig unterstützten. Nicht eingreifen in das Rennen musste glücklicherweise Ronny Rehm mit seinem medizinischem Team. Aber es gab auch noch einen sportlichen Sieger dieses 24h Europalaufes, die Nachwuchsabteilung des Lauftreff Lausitz e.V. Als einzige Staffel waren Toni Weist (54Km), Steven Schmischke (45 Km), Markus Zillich (45 Km), David Habeck (40 Km) und Elisa Deutschmann (27 Km) zusammen einen zehnfachen Halbmarathon gelaufen. An den Leistungen der Ultraathleten hat sich jeder der jungen Sportler um ein Vielfaches seiner bisherigen Ausdauerleistung gesteigert. Stolz konnten sie den Siegerpokal, von Bürgermeister Delling entgegen nehmen. Von den Youngrunnern des Lauftreff Lausitz e.V. dürften auch in den kommenden Jahren neue Impulse für den Langlauf in Hoyerswerda zu erwarten sein.
Die Strecke
Bilder des 24h-Laufs 2008